Was bedeutet der NEKP für österreichische Unternehmen?
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Im August wurde der nationale Energie- und Klimaplan Österreichs (NEKP) finalisiert und ist auch für mittelständische Unternehmen von Bedeutung.
Österreich hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen (THG) in den nicht vom EU-Emissionshandel erfassten Sektoren bis 2030 um 48 % im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. Dies umfasst Bereiche wie Verkehr, Landwirtschaft und Gebäudeheizung. Der NEKP soll im Detail darstellen, wie Österreich diese Klimaziele erreichen will.
Während keine konkreten Sektorziele im Plan enthalten sind – also wie viele Emissionen beispielsweise explizit im Verkehr oder in der Landwirtschaft eingespart werden müssen – setzt Österreich auf die CO2-Bepreisung als zentrales Element. Ein CO2-Preis wurde schon im April 2022 eingeführt und soll bis 2027 in den EU-Emissionshandel integriert werden und ein wesentlicher Anreiz für Unternehmen sein, effizientere Technologien einzuführen. Für viele mittelständische Unternehmen stellt eine solche Umstellung auf nachhaltige Technologien eine finanzielle Belastung dar.
Unterstützung durch Förderprogramme
Die hohen Investitionskosten in neue Anlagen und die Anpassung bestehender Infrastrukturen können besonders für kleinere Firmen problematisch sein. Um hier gezielt KMUs zu unterstützen, bestehen derzeit schon Förderprogramme, die laut NEKP weitergeführt und teilweise ausgeweitet werden: Etwa die Umweltförderung im Inland (UFI), die es Unternehmen ermöglicht, bis zu 30 % der Kosten für Investitionen in energieeffiziente Technologien und Gebäudesanierungen zurückzuerhalten. Dies ist ein wertvoller Anreiz, der helfen kann, die finanziellen Hürden bei der Umstellung auf nachhaltige Prozesse zu überwinden.
Ein zusätzlicher Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Energiemanagement-Systemen und der Elektromobilität. Durch verstärkte Beratungs- und Schulungsangebote wird mittelständischen Unternehmen geholfen, ihre Energieeffizienz zu optimieren und auf emissionsfreie Fahrzeuge umzusteigen – ein entscheidender Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 48 % bis 2030 ist ein ehrgeiziges Ziel. Dass dies vor allem KMUs vor bedeutende Herausforderungen stellt, ist nicht zu leugnen.
Mit dem finalen NEKP ist nun endlich umfassend festgehalten, wie Österreich seine Ziele sowohl mit Steuerungs- als auch mit Förderungsmaßnahmen für Unternehmen erreichen kann. Ob diese Maßnahmen ausreichend sind und auch umgesetzt werden, ist mit diesem Plan allerdings nicht gesichert und bleibt einzufordern, abzuwart+en und zu erhoffen.
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Good News - die Richtung stimmt
Zum Glück gibt es viele, die aktiv zum Klimaschutz beitragen und Unternehmen, die Nachhaltigkeit fest in ihrer Unternehmensstrategie verankert haben. Daher blicken wir zum Abschluss mit unseren Good News auf ein paar positive Zahlen:
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Wirtschaftswachstum
Wie eine Modellrechnung zeigt, kann eine verstärkte Investition in nachhaltige Industriepolitik bis 2050 um +400% Wirtschaftswachstum bringen, das entspricht pro investiertem Euro fünf zusätzliche Euro an Wirtschaftsleistung.
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Arbeitsplätze
Durch mehr Investitionen in nachhaltige Industriepolitik könnten bis 2050 in der EU 2,5 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen, besonders im Dienstleistungssektor und der technischen Produktion.
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EU-Vergleich
Österreich kann sich im EU-Vergleich sehen lassen. Mit 74,7% erneuerbaren Energien beim Bruttostromverbrauch belegten wir den 3. Platz. Beim Bruttoendenergieverbrauch war es mit 33,8% immerhin der 7. Platz.
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Großes Budget - größere Taten
Bis 2027 sollen 30% des Haushaltsbudgets in klimarelevante Projekte fließen. Dies wurde von der EU festgelegt und ist damit so viel wie noch nie.
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CO2 Einsparung
In Österreich sollen durch Subventionen wie z.B. der Abschaffung des Dieselprivilegs oder der steuerlichen Begünstigung von Dienstwagen mindestens 2 Millionen CO2 eingespart werden.
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Treibhausgasemission
Bis 2030 will die EU die Treibhausgasemissionen um 55% reduzieren, Ziel ist es, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Österreich hat seine Emissionen von 2022 auf 2023 bereits um 4,5 Millionen verringert und trägt damit aktiv zur Erreichung dieses Ziels bei.