Praxisorientierte Prioritäten im Online Marketing – Teil 2

Manfred Gansterer

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In Teil 1 meines Fahrplans für erfolgreiches Online Marketing haben Sie u. a. bereits Tipps für Ihre Website oder auch fürs Suchmaschinenmarketing erhalten. Jetzt geht’s weiter mit Social Media & Newsletter Marketing.

Für alle, die den ersten Teil des Online Marketing Fahrplans noch nicht gelesen haben.

Schritt 5: Social Media

Ein Facebook- oder Instagram-Account ist schnell eingerichtet. Bevor Sie aber fleißig zu posten beginnen, sollten Sie im Unternehmen die Entscheidung treffen: Wollen Sie überhaupt in sozialen Medien präsent sein, oder nicht? Wenn ja, dann braucht es – wie auch sonst im Marketing – eine Strategie, einen Maßnahmenplan und auch genügend Men- und Women-Power. Ebenfalls essenziell: Die Social Media Strategie muss zur gesamten Unternehmens- und auch Marketingstrategie passen. Eine weitere Frage, die Sie sich stellen sollten: Was ist Ihr Ziel, das Sie erreichen möchten? Möchten Sie mit Facebook Ihre Unternehmensmarke stärken, einen weiteren Servicekanal ausbauen oder mit einer Employer Marketing Strategie dem Fachkräftemangel entgegenwirken?

Die Social Media Strategie muss zur gesamten Unternehmens- und auch Marketingstrategie passen.

Und dann stellt sich schon die nächste Frage: Wer ist zuständig und wer ist auch verantwortlich? Ist es wirklich sinnvoll, jedes Posting vom Geschäftsführer absegnen zu lassen? Wie gehen Sie mit kritischen Kommentaren um? All diese Fragen sollten in einem Social Media Handbuch oder Leitfaden niedergeschrieben werden. Denn wie auch sonst im Business gilt: ganz oder gar nicht.

Starten Sie mit Facebook

Ist die Entscheidung für Social Media in Ihrem Unternehmen gefallen, dann empfehle ich, mit Facebook zu starten. Bauen Sie Ihre Facebook-Präsenz so auf, dass Sie ein vollständiges Unternehmensprofil anlegen und vergessen Sie dabei nicht auf das Impressum. Verlinken Sie Ihr Facebook-Profil mit Ihrer Website und umgekehrt.

Posten Sie regelmäßig. Die Daumenregel lautet mindestens einmal pro Woche, maximal einmal pro Tag. Stellen Sie Fragen in Ihren Postings, um User zur Antwort zu animieren.

Die Daumenregel lautet mindestens einmal pro Woche, maximal einmal pro Tag.

Was funktioniert gut auf Facebook?

  • Setzen Sie auf Menschen und Gesichter, nicht anonyme Produktfotos.
  • Bringen Sie User-generated Content und erzählen Sie damit, wie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung das Leben Ihrer Kunden verbessert, erleichtert oder auch erfreut hat. Sammeln Sie Anekdoten Ihrer Kundschaft und holen Sie die Erlaubnis ein, diese auch mit Namensnennung und Bild zu posten.
  • Verwenden Sie Bilder im Hochformat, denn die meisten Facebook-User steigen via Smartphone ein.
  • Unbezahlte (= organische) Reichweite ist auf Facebook kaum mehr vorhanden. Unterstützen Sie daher wichtige Postings mit einem kleinen Werbebudget.

Was ich Ihnen auch raten kann: Seien Sie mutig, probieren Sie einiges aus. Dann sehen Sie rasch, wie Sie Ihre Facebook-Besucher am besten erreichen können. Ihre Erfahrungen mit Facebook können Sie dann gleich auf andere Kanäle, wie z. B. Instagram, umlegen.

Content is King

Mit wirklich gutem Content kann man immer noch punkten. Verschaffen Sie Ihren Facebook-Besuchern Insights über Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt. Wo und wie werden Ihre Produkte hergestellt? Holen Sie Ihre Belegschaft vor den Vorhang.
Eine weitere Content-Strategie, die immer wirkt: Bringen Sie Ihre Fans zum Schmunzeln.
Sie können aber auch mit Fakten punkten: Liefern Sie spannendes Fach-/Hintergrund-Wissen, das ein Problem Ihres Kunden löst. Stellen Fans Ihnen Fragen, dann nutzen Sie diese Möglichkeit der Interaktion und beantworten Sie sie rasch. Antwortdauern über 24 Stunden sind ein No-Go.

Eine weitere Content-Strategie, die immer wirkt: Bringen Sie Ihre Fans zum Schmunzeln.

Zu gut gemachtem Content zählen heutzutage auch Infografiken oder Videos. Beides kann für Ihre Fans und Follower sehr spannend sein. Und gerade die junge Zielgruppe zieht (Bewegt-)Bilder reinen Text-Postings vor.

All diese Tipps kann ich rasch auf einen Nenner bringen: Seien Sie mit Selbstbeweihräucherung und Ich-Aussagen zurückhaltend und konzentrieren Sie sich auf Ihre Follower.

Social Media Werbung

Der Werbemarkt für Digitales wächst und wächst. Auch oder, besser gesagt, gerade in Corona-Zeiten. Die Focus Werbebilanz weist für Österreich ein Plus von 7,1 % für „Online Social“ für das erste Halbjahr 2020 im Vergleich mit 2019 aus. Viele klassische Werbekanäle wie TV, Print oder auch Billboard mussten herbe Verluste hinnehmen.

Die organische Reichweite von Postings ist kaum mehr vorhanden. Es sehen nur noch zwischen einem und bestenfalls 15 % meiner Fans meine Werbung. Daher braucht es Marketingbudget, um hier nach wie vor sichtbar zu sein.

Es sehen nur noch zwischen einem und bestenfalls 15 % meiner Fans meine Werbung.

Vorteile von Social Media Werbung

Aufgrund all unserer Postings auf Social Media Kanälen kann Facebook unsere Interessen und Vorlieben sehr gut einschätzen und damit nur jene Werbung ausspielen, die uns interessiert.
Mit Social Media Ads erreicht man ein breiteres Publikum, und nicht nur jene Fans, die meine Seite abonniert haben.
Man kann die Zielgruppe klar definieren und transparent ansprechen.
Social Media Ads haben auch einen positiven Impact auf Ihre Websitezugriffe.
Sie können tagesaktuell bestimmen, wieviel Budget Sie investieren.

Schritt 6: E-Mail Newsletter Marketing

So rasch kann es gehen, und Sie haben schon viele Punkte des erfolgreichen Online Marketing Fahrplans kennengelernt. Was jetzt für die meisten von Ihnen noch fehlt, ist das Newsletter Marketing. Die Vorteile dieser Maßnahme liegen klar auf der Hand: Newsletter Marketing ist kostengünstig, einfach umsetzbar und Sie bestimmen, was Sie wann und wie kommunizieren möchten. Nutzen Sie das Double-Opt-in-Verfahren, d. h. User bekommen nach Ihrer Anmeldung zum Newsletter noch eine Bestätigungsmail – so sind Sie auch hinsichtlich Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sicher.

Ebenfalls für jeden Marketer interessant: Erfolg oder Misserfolg sind – je nach verwendetem Newsletter-Programm – mit einigen Clicks ermittelbar. Öffnungsrate und Klickrate liefern Ihnen aufschlussreiche Infos dazu. Sollten Sie mit den erreichten Klicks nicht zufrieden sein, empfehle ich A/B-Testings. So können Sie aufgrund von Reaktionen der Newsletter-Empfänger prüfen, welche Newsletter-Variante erfolgreicher ist.

Erfolg oder Misserfolg sind – je nach verwendetem Newsletter-Programm – mit einigen Clicks ermittelbar.

Jeder Newsletter-Klick beginnt mit einer guten Betreffzeile

Jeder von uns kennt es: Viele Newsletter befinden sich im Posteingang, aber nur wenige werden tatsächlich geöffnet werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei einer „klickwürdigen“ Betreffzeile.

Tipps für die Betreffzeile:

  • Stellen Sie das wichtigste, Ihre Hauptbotschaft, an den Anfang.
  • Die ideale Betreffzeile ist zwischen 25 und 40 Zeichen lang, alles andere wird sonst abgeschnitten.
  • Verwenden Sie keine Sonderzeichen und Emoticons.
  • Auch durchgängige Großbuchstaben sind nicht empfehlenswert.

Die ideale Betreffzeile ist zwischen 25 und 40 Zeichen lang, alles andere wird sonst abgeschnitten.

Für den Newsletter-Text gelten die gleichen Tipps wie für Webtexte generell:

  • Das Wichtigste gehört nach oben.
  • Schaffen Sie mit Überschriften und Boxen Struktur.
  • Formulieren Sie kurz und prägnant.
  • Optimieren Sie den Newsletter für Smartphones.
  • Verwenden Sie ansprechende, newsletter-optimierte Bilder.
  • Verknüpfen Sie Ihren Newsletter mit Social Media.

TIPPs:

Schritt 7: Google Display Netzwerk (GDN)

Für all jene, die viel Budget zur Verfügung haben und gleichzeitig viel Reichweite brauchen, empfehle ich als letzten Schritt eine Präsenz im GDN (Google Display Network). GDN ist ein Werbenetzwerk von Google, das aus mehreren Millionen Websites besteht, auf denen man Display Werbung schalten kann. Der Vorteil ist, dass Sie Ihre Kampagne hier zielgerichteter auf Ihre passenden Target Groups richten können.

Folgende Targeting-Möglichkeiten bieten sich:

  • Nach Geräten: PC, Notebook, Smartphone etc.
  • Nach Themen: Google teilt jede Website einem Themengebiet zu.
  • Interessen der User: Google beobachtet unser Surfverhalten und legt Profile von uns an. Anhand dieser Profile wird dann die Anzeige ausgespielt.

GDN ist ein Werbenetzwerk von Google, das aus mehreren Millionen Websites besteht, auf denen man Display Werbung schalten kann.

Ich verabschiede mich nun von Ihnen und hoffe, dass der eine oder andere Tipp für Sie wertvoll war. Auf alle Fälle wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Online Marketing Strategie.

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