Seminar

Update Besitzstörungen – Rechtsschutz und „Abzocke“

Aktuelle Rechtslage, OGH-Anrufung & Maßnahmen gegen Missbrauch

    Warum lohnt sich dieser Kurs?

    Missbräuchliche Besitzstörungsklagen, Parkplatzstreitigkeiten und unsichere Verfahrensregelungen beschäftigen derzeit ganz Österreich. Hier erfahren Sie, welche Änderungen die Besitzstörungsnovelle 2026 bringt, wann eine Klage gerechtfertigt ist und wie Rechtsschutz künftig effizienter und fairer gestaltet wird.

    Kursüberblick

    Der Besitzschutz gehört zu den Grundlagen der österreichischen Rechtsordnung. Der Schutzzweck des § 339 ABGB liegt in einer ausgewogenen Balance zwischen der Wahrung tatsächlich berechtigter Ansprüche (also dem berechtigten Interesse am Schutz vor unterschiedlichen Beeinträchtigungen) einerseits und der Verhinderung von Missbrauch andererseits. Die Zahl der Besitzstörungsklagen ist in den letzten Jahren, insbesondere aufgrund moderner technischer Möglichkeiten, bei Parkplatzangelegenheiten deutlich gestiegen.
    Zur Umsetzung des Regierungsprogramms sollen ab Jänner 2026 „Maßnahmen gegen Abzocke bei Besitzstörungen und gegen Abmahnmissbrauch“ bei sogenannten „kleinen Parkplatzsünden“ in Kraft treten. Diese geplanten Änderungen haben bereits eine breite – auch mediale – Diskussion ausgelöst. Es sollen die Formen von unberechtigten Besitzstörungsansprüchen österreichweit und einheitlich möglichst minimiert werden. Andererseits könnte über den Umweg der Kostenfrage der Rechtsschutz selbst gefährdet sein; von manchen Expert*innen wird in diesem Zusammenhang die Einführung eines Mahnverfahrens angedacht. Zur Rechtssicherheit soll die Revision an den Obersten Gerichtshof möglich sein, was auch in Miet- und Wohnungseigentumsangelegenheiten große Bedeutung haben wird. Daher werden in diesem Seminar die aktuellen Grundlagen der Besitzstörung nicht nur bei „Parkplatzsünden“, sondern auch bei Gebäuden, Grundstücken, Miet und Wohnungseigentumsobjekten und bei Bauangelegenheiten und der Stand der Novelle kritisch hinterfragt.
    Anhand aktueller Praxisbeispiele und OGH-Entscheidungen werden typische Fehlerquellen und rechtliche Graubereiche analysiert. So gewinnen Sie Sicherheit in der Beurteilung, Abwehr und Verfolgung von Besitzstörungsansprüchen – und sind auf die kommenden Änderungen der Rechtslage optimal vorbereitet.

    Kursinhalte

    Stand der Novelle und neue Verfahrensrechte
    • Gegenüberstellung alter und neuer Regelung
    • OGH-Anrufung erstmals ohne Beschränkung möglich
    • Anerkenntnis, Kostenfolgen und Rechtsmissbrauch
    • Disziplinarverurteilungen und Rechtssicherheit
    • Zweckentsprechende Rechtsverfolgung im Verfahren
    Besitz verstehen – Grundlagen und Erkennbarkeit
    • Unterschied zwischen Sachbesitz und Rechtsbesitz
    • Beispiele: Miete, Wohnungseigentum, Nutzung von Räumen
    • Erkennbarkeit und Nachweis eines bestehenden Besitzes
    • Bedeutung des Besitzes im Verhältnis zum Eigentum
    Besitzstörungsklage – Ablauf und Besonderheiten
    • Vorteile und Zweck der Besitzstörungsklage
    • Kenntnis von Störung und Schaden als Voraussetzung
    • Fortgesetzte Besitzstörung und Wiederholungsgefahr
    • Zerstörter Besitz und unlauterer Wettbewerb
    • Einstweilige Verfügung als Sofortmaßnahme
    Mittelbarer Störer, Klagebegehren und Verfahren
    • Wer gilt als mittelbarer Störer im Verfahren?
    • Klagebegehren richtig formulieren und begründen
    • Fristproblematik: Wann führt Zuwarten zum Rechtsverlust?
    • Anerkenntnis und seine Form im Besitzstörungsverfahren
    Besitzstörungen anhand typischer Beispiele
    • Immissionen: Lärm, Staub, Bauarbeiten, Kranbewegungen
    • Unterbrechung von Gas-, Wasser- oder Stromzufuhr
    • Liftsperre, Zutrittsverweigerung, Schlossaustausch
    • Grenzüberschreitungen und Veränderungen am Haus
    • Schikane, Schadenersatz und Wiederherstellung
    Besitzschutz im Mietrecht und Wohnungseigentum
    • Besitzschutz für Mieter*innen und Eigentümer*innen
    • Bauliche Veränderungen und Hausfriedensbruch
    • Nutzung von Gemeinschaftsräumen und Gärten
    • Schlüssel, Umbauarbeiten und Autoabstellplätze
    • Schikane und Infrastrukturstörungen im Gebäude
    Verparkungen und Besitzstörungen im Baubereich
    • Verparkungen und Grenzen des Besitzschutzes
    • Pflichten von Rechtsanwält*innen bei Besitzstörungen
    • Erkennbarkeit, Dauer und Beginn der Schikane
    • Videobeweise, öffentliche Straßen und Beweislast
    • Bauarbeiten, Drohnen, Kran und Grenzüberschreitungen
    Weitere Programmpunkte des Seminars
    • Beweismaterial und Dokumentationspflichten
    • Reparaturmaßnahmen und Pflichten der Verwaltung
    • Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands
    • Praxisfälle und Fragen der Teilnehmer*innen

    Zielgruppe

    • Hausverwaltungen
    • Gemeinnützige Bauvereinigungen, Bauträger
    • Wohnungseigentümergemeinschaften
    • Bauwirtschaft
    • Rechtsanwälte, Rechtsanwaltsanwärter
    • Rechtsschutzversicherungen
    • Inkassobüros

    Referenten

    • Alfred Popper

      Alfred Popper

      Richter i.R., Lektor und Autor zahlreicher wohnrechtlicher Fachwerke

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      AktuellNeu
      Seminar-ID:
      332989
      Ort:
      Wien, Online

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