HR-Trends und Technologie im HR-Management

ARS Akademie

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Die wachsenden Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz bergen für HR-Abteilungen enorme Chancen, vor allem im Recruiting-Prozess. Welche Herausforderungen sich ergeben, was das für das Skill-Management bedeutet und worüber wir im Verhältnis Mensch und Maschine nachdenken müssen, war beim HR-Date, dem Get-together der Personalmanager*innen, Thema.

Das gut besuchte HR-Date der ARS Akademie hat es gezeigt: Das Interesse an Entwicklungen und Veränderungen im HR-Bereich ist groß. Besonders der Einsatz von Technologien wie der Künstlichen Intelligenz in der Personalarbeit stößt auf hohe Resonanz.

Trends im Personalmanagement

Wenn wir über Trends im HR-Management sprechen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Monika Fuchs, Head of HR bei der Merkur Versicherung und HR-Beraterin „Die Füchsin“, wirft einen Blick ins Jahr 2008, als Trends wie Employer Branding, leistungsgerechte Vergütung und Flexibilisierung der Personalkosten erst aufgekommen sind – Trends, die sich zum Standard der HR-Arbeit entwickelt haben.

Deutlich zeigt sich auch, welche enormen Entwicklungssprünge erreicht wurden: Die Art und Weise, wie Unternehmen heute z.B. Talente gewinnen, Mitarbeitende entwickeln oder Technologien einsetzen, hat sich rasant verändert.

2018 kamen neue Trends auf: New Work, Mitarbeiter-Beteiligungen, Gender Diversity oder die digitale Weiterbildung standen hoch im Diskussionskurs. Natürlich auch durch die Verabschiedung der DSGVO das Thema Datenschutz, das im Zusammenhang mit dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz eine besondere Rolle spielt und in Unternehmen die größte Sorge bereitet. Die Angst, dass unternehmensinterne Daten in ein KI-Tool eingespielt werden könnten, ist groß und berechtigt.

Künstliche Intelligenz im HR-Management

KI ist gar nicht so jung wie viele denken: Schon 1943 wurde das erste Modell neuronaler Netzwerke entwickelt, 1956 kam der Begriff „Künstliche Intelligenz“ erstmals auf. Wir können heute also von einer modernen KI-Ära sprechen, in der sich die Möglichkeiten der KI stetig erweitern. Deshalb wird das Thema AI Leadership ein großes Führungsthema werden. Führungskräfte selbst als auch ihre Mitarbeitenden müssen über Digital Literacy, also über Datenkompetenz, verfügen – wie es auch in Artikel 4 des EU AI Act festgehalten ist.

KI in der Personalarbeit

KI einsetzen, aber richtig

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Einsatzgebiete der Künstlichen Intelligenz im Personalmanagement

Die Anwendungsfelder sind breit gefächert: Von der Administration von Bewerbungen und Terminvereinbarungen über Mitarbeiterumfragen und Chatbots für Standardanfragen bis zur Vertragsgestaltung.

Besonders spannend sind

  • KI-Onboarding-Assistenten
  • Speech-to-Text-Tools zur Gesprächsdokumentation und Zusammenfassung
  • personalisierte KI-Videobotschaften z.B. fürs Preboarding oder
  • Tools, die wechselwillige Mitarbeiter*innen frühzeitig erkennen, Skills mit einem Lebenslauf matchen können oder für die Market Intelligence eingesetzt werden, um den Bewerbermarkt besser zu verstehen.

Künstliche Intelligenz im Recruiting

Dass Bewerber*innen ihr Motivationsschreiben von ChatGPT texten lassen, ist schon sehr häufig der Fall. Monika Fuchs erzählt aus dem Nähkästchen: „Ich hatte schon den Verdacht, dass das Schreiben nicht vom Bewerber selbst verfasst wurde. Also habe ich bei dem einen und anderen Punkt nachgebohrt und es hat sich gezeigt, dass die Person nicht einmal genau wusste, was in ihrem Motivationsschreiben stand.“

Es ist aus HR-Sicht schon nützlich, KI zu nutzen – z.B. den KI-Meeting-Assistenten Fireflies, der hilft, Gespräche zu organisieren, zu durchsuchen und zu analysieren. Das Bewerbungsgespräch muss aber auch persönlich stattfinden. Maschinen können den Menschen hier nicht ersetzen.

Wie finden es Kandidat*innen, wenn KI im Recruiting eingesetzt wird?

Eine Studie der Internationalen Hochschule aus 2022 liefert dazu die Fakten: 65,2 % der Befragten haben negative Assoziationen, wenn KI im Bewerbungsprozess involviert ist. 43 % denken, dass KI den Bewerbungsverlauf für sie verschlechtert und 65,2 % vertrauen der Entscheidung nicht, die durch KI getroffen wird. Die Skepsis ist also noch groß.

Zukunftsmusik zum Einsatz von KI im Recruiting

Monika Fuchs denkt weiter: „Vielleicht kommen wir dahin, dass die KI für die aktuellen Probleme im Unternehmen Stellen designt und Personen und Skills definiert, die dafür gesucht werden müssen. Somit definiert nicht mehr der Recruiter offene Positionen, sondern die KI.“

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KI-gestütztes Recruiting wird zum Standard

Christoph Gappmaier, Leiter Personalgewinnung bei Land Salzburg, und Monika Fuchs sind sich einig: KI-basiertes Recruiting wird zum Standard. Daher wird wohl auch das Berufsbild des Recruiters angepasst und um „artificial“ ergänzt werden müssen: „Recruiter (m/w/x/a)“.

Für Gappmaier, der das Recruiting für das Land Salzburg neu aufgestellt hat und der Salzburger Verwaltung damit bei „Best Recruiters“ seit 2021/22 den ersten Platz in der Branchenwertung sichert, ist ganz klar:

„Das Verhältnis von Mensch und Maschine muss passen. Trotz aller Erleichterungen und Chancen durch KI sehen wir deutlich, dass am Ende persönliche Wertschätzung und Transparenz im Recruiting-Prozess als auch zeitgerechte Zu- oder Absagen die Candiate Satisfaction und Candidate Experience entscheidend prägen.“

Fokus auf Fähigkeiten und Entwicklungen: Trend Skill Management

Christoph Gappmaier stimmt Ergebnissen von Recruiting-Studien zu: Skill Management wird zu einem wesentlichen Trend. Upskilling und Reskilling sind zentrale Strategien gegen den Fachkräftemangel und die Bedeutung von internem Recruiting und Weiterentwicklung vorhandener Talente steigt.

Für die Zukunftsfitness von Unternehmen und Organisationen sieht er folgende Maßnahmen als unabdingbar: Eine professionelle Personaldiagnostik muss erweitert, „learing by doing“ gefördert und Kennzahlen hinsichtlich ihrer Wirkungsorientierung angepasst werden.

Learning by doing: Die KI Sandbox

Der Umgang mit Trends und Technologien kann – wie jede Veränderung – verunsichern. Deshalb gibt Gappmaier den Tipp, sich die Gesamtqualität des Prozesses und nicht nur das einzelne Instrument anzuschauen und sich zu fragen: „Wo stehe ich aktuell und was brauche ich unbedingt für den nächsten Schritt zur Verbesserung?“.

Aus seiner Erfahrung ist eine Sandbox in Bezug auf den KI-Einsatz eine gute Möglichkeit, Angst vor der KI zu nehmen. Arbeiten Mitarbeiter*innen in einer isolierten, sicheren Testumgebung, lässt sich Vieles ausprobieren und Erfahrungen sammeln.

Am Ende geht es immer um den Menschen

Es ist wichtig, Leadership zu übernehmen, um die richtigen Dinge zu tun. „Haben Sie den Mut, sich auf Ihren Hausverstand zu verlassen und haben Sie Mut zu Individualismus“, rät Gappmaier. Und: Künstliche Intelligenz braucht Emotionale Intelligenz. Denn am Ende geht es immer um den Menschen.

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