KI-Studie: Wie KI-fit ist Österreich?

ARS Akademie

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Eine aktuelle Studie von fit4Internet zeigt deutlich, dass in Österreich eine große Kluft zwischen dem tatsächlichen Wissen über KI-Systeme und der Selbsteinschätzung besteht. Die gute Nachricht: Der Wille zum Lernen ist da.

Insgesamt beteiligten sich 2.000 Österreicher*innen im Alter von 16 bis 87 Jahren an der KI-Studie und stellten ihre Kompetenzen auf den Prüfstand. Abgefragt wurden neben der Selbsteinschätzung zum eigenen Umgang mit KI auch spezifische Wissensfragen, Verständnis von KI-Begriffen sowie die persönliche Nutzung von KI-Technologien.

Selbsteinschätzung ≠ Realität

Ein Punkt, den die Studie gleich auf den ersten paar Seiten zeigt: Österreich liegt in Sachen KI-Kompetenz noch lange nicht dort, wo es sein sollte. Konkret wurde ein Kompetenzstufenmodell entwickelt, bei dem Stufe 1 (0-20 Punkte) die niedrigste und Stufe 5 (81 – 100 Punkte) die höchste ist. Für einen sicheren, kompetenten, selbstbestimmten Umgang mit KI wird ein Kompetenzgrad von 3-4 (Alltag) bzw. 4-5 (Berufswelt) angestrebt. 

Den Ergebnissen zufolge liegt Österreich mit 19 Punkten nicht einmal bei der Kompetenzstufe 2 (21-40 Punkte). In der Selbsteinschätzung, die ebenso abgefragt wurde, geschieht eine durchschnittliche Überschätzung von 18 Punkten, das entspricht etwa einer Kompetenzstufe.

Doch was heißt das nun für den beruflichen Alltag der Österreicher*innen? Die gute Nachricht zu Beginn, die Bereitschaft, sich mit den KI-Systemen zu beschäftigen, ist hoch. Bei 30 Prozent der befragten Frauen und 50 Prozent der befragten Männern ist diese sogar hoch bis sehr hoch. Jedoch stimmen über die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass sie selbst aktiv sein müssen, um mit den Entwicklungen rund um KI-Anwendungen und -Systeme Schritt halten zu können. 

Das bedeutet, dass bei deutlicher Überschätzung der eigenen Skills und bei großem Interesse an der neuen Technologie der Ball bei den Unternehmen selbst liegt um die eigenen Mitarbeiter*innen mit den benötigten Informationen rund um die Technologie auszustatten.

Risiken vs. Chancen

Neben der Selbstüberschätzung wird in der Studie deutlich, dass nur rund 25 Prozent der Befragten eine Erleichterung im Arbeitsalltag durch den Einsatz von KI-Anwendungen sehen. Jedoch geschieht der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei nur rund 35 Prozent der Österreicher*innen KI aktiv und wissentlich. 

Unter den häufigsten Gründen warum KI nicht genutzt wird finden sich fehlendes Wissen, sicherheitstechnische Bedenken, datenschutzrechtliche Bedenken und mangelnde KI-Fertigkeiten. Generell bewerten die befragten Personen die möglichen Risiken höher als die Chancen bei folgenden Punkten:

Risiken im Zusammenhang mit der KI

  • 1

    Sicherheitslücken durch KI-Systeme

  • 2

    Überwachung & Kontrolle

  • 3

    Datenschutz und Datensicherheit

  • 4

    Automatisierungsbedingte Arbeitslosigkeit

Die beste Möglichkeit, um dieser Unsicherheit gegenüber der Risiken der KI entgegenzuwirken, ist eine individuell abgestimmte Aufklärung darüber, wo und wie KI am Besten eingesetzt werden kann.

Im betrieblichen Kontext ist daher wichtig, dass Schulungen lanciert werden, bei denen das Verständnis rund um die Technologie erhöht wird. Zudem sollten Risiken im Bereich Datensicherheit konkret angesprochen und Lösungswege aufgezeigt sowie generell Unterstützung bei der Verwendung der Systeme geleistet werden, um die Einsatzbereitschaft zu erhöhen.

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Startpunkt Führungsebene

Strategisch gesehen ist es nach den genannten Erkenntnissen der Studie daher wichtig, auf der Ebene der Führungskräfte anzusetzen. Immerhin geben 44 Prozent der Befragten an, dass sie Unterstützung brauchen, um mit den KI-Systemen zurechtzukommen.

Auch im Bereich der Aufklärungsarbeit ist einiges zu tun. Rund 75 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Entwicklungen rund um KI in den kommenden 5 Jahren keine bis eine moderate Relevanz für das Unternehmen haben werden. Nur knapp 15 Prozent sehen durch KI-Anwendungen eine positive Dynamik. Ähnlich gering ist der Prozentsatz jener, die sich ausreichend auf den Einsatz von KI vorbereitet fühlen. 

Die Studie zeigt jedoch auch deutlich, dass die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter steigt, wenn sie durch KI ihre Arbeit verbessert, sie dadurch neue und bessere Ideen für die Arbeit erhalten und sie dadurch Kosten sparen. Da die Nutzung der KI der Umfrage zufolge hauptsächlich für Chatbots und die Automatisierung von Arbeitsabläufen verwendet wird, ist der volle Umfang an Möglichkeiten durch die KI noch lange nicht ausgeschöpft.

Für Leitungspositionen besonders wichtig ist das Ergebnis, dass rund 30 Prozent der Befragten glauben, dass KI ihre Arbeit komplett ersetzen soll. Gerade hier ist besonders wichtig zu vermitteln, dass KI ein Werkzeug ist, das von einem Menschen bedient wird. Auch wenn sich Arbeitsweisen ändern werden, sind die wenigsten Jobs tatsächlich durch die KI gefährdet.

Der Weg zur KI Strategie in Österreich

Das Thema künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr. Die verschiedenen KI Technologien entwickeln sich rasant weiter und für alle Anwender der KI bedeutet das, dass regelmäßiges Lernen und Weiterbilden noch schneller passieren muss, als es im beruflichen Kontext sowieso bereits seit Jahren der Fall ist. Das Potenzial der KI ist groß und gerade was die Generative KI betrifft, befinden wir uns erst in den Kinderschuhen der Entwicklung. Wie bei jeder Revolution ist es normal, Sorgen und Ängste zu haben. 

Um den Erfolg der Unternehmen zu gewährleisten, ist daher der erste Schritt, sich genau anzusehen, welche KI-Lösungen für das eigene Unternehmen in Frage kommen. Daraufhin sollte ein strategisch geplanter Wissensaufbau in den Bereichen passieren, wo es notwendig ist. 

Zusätzlich dazu ist eine generelle Aufklärungsarbeit über die Risiken aber auch Chancen der Technologie für alle Mitarbeiter*innen zielführend, da so Ängste und Sorgen mit Wissen genommen werden können. Österreich steht erst am Anfang, was das Thema KI betrifft, dennoch zeigt die Studie deutlich, dass der Wille zum Lernen da ist.

Die gesamte Studie finden Sie hier: Fit4Internet Studie 

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